Zermatt-Starthäuschen bereit für die Premiere: Nur warmhalten müssen sich die Athlet:innen selber

Diese Tage gilt es für die Abfahrts-Cracks in Zermatt ernst. Noch nie konnten sie dabei aus einem moderneren und nachhaltigeren Starthaus aus ins Rennen gehen. Wie der Aufbau auf 3720 Meter gelaufen ist, lesen Sie hier.

Darum geht’s

Premiere hoch oben auf dem Berg: Das erste Solar-Starthäuschen, das im Skiweltcup zum Einsatz kommt, wurde Anfang November aufgebaut. Christian Ziörjen, CEO des Matterhorn Cervino Speed Opening, das die Skirennen organisiert, ist hocherfreut: «Es ist die Ikone eines Starthäuschens», sagt er.  

Beim Aufbau dabei war neben ihm unter anderem auch Thomas Ming von Enerpeak, einer Firma aus dem Engineering Netzwerk der BKW. Er ist Leiter der Niederlassung in Visp VS – und «von Haus aus Stromer, aber auch Planer und Elektroingenieur.»

Seine Mission: Die Photovoltaikanlage installieren und schauen, dass der Strom, den die Solarzellen des Häuschens auf dem Berg generieren, ungehindert dahin fliessen kann, wo er gebraucht wird. «Zeitmessung, Werbebanden, Fernsehbildschirme – Strom wird im Starthäuschen für Verschiedenes gebraucht», sagt er.  

Wichtig ist natürlich auch die Beleuchtung: «Unsere Spezialisten von Lightpeak unter der Leitung von Bruno Crivelli haben dafür gesorgt, dass die Lichtfarbe mit Kaltweiss (6‘500 Kelvin) der hochalpinen Umgebung angepasst, das Licht flicker-frei ist und die Helligkeit um die 1000 lx beträgt», erzählt Ming.

Elektrische Heizöfeli werden im Starthäuschen auf dem Gletscher, wo es bis zu -20 Grad werden kann, allerdings keine betrieben. Das wäre weder ökologisch noch sinnvoll. Die Ski-Stars können sich also nicht aufwärmen, sind in dem von ingenhoven associates entworfenen Starthäuschen aber gut vor dem Wind geschützt.

Lebenswerte Lebensräume
Die BKW Gruppe bietet mit ihrem Netzwerk und ihrer Expertise Lösungen für Private und Unternehmen in den Bereichen Gebäude, Energie und Infrastruktur, um Wohlstand und Umwelt in einem lebenswerten Lebensraum in Einklang zu halten.
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Bis die aufblasbare Behausung stand, dauerte es vier Stunden. «Das ist aber nur beim ersten Mal so. Wenn alles eingerichtet ist, sind Auf- und Abbau in 90 Minuten machbar – mit zwei Personen», so Ming.

Bei der Materialwahl musste den hochalpinen Bedingungen Rechnung getragen werden. «Die Kabel müssen bis -30 Grad biegsam bleiben, das heisst, sie dürfen durch die Witterungsbedingungen nicht spröde werden. Deshalb war es sehr wichtig, dass wir das richtige Material auswählen.»

Auch für schlechtes Wetter wurde vorgesorgt. Scheint die Sonne nicht genug, sprich kann die Solaranlage nicht genügend Strom produzieren, ist es möglich, das Defizit mit Strom aus der Steckdose auszugleichen. «Zu diesem Zweck wurde eine etwa ein Kilometer lange Leitung von der Station an der Gobba di Rollin gezogen», so Ming. Bei Sonnenschein ist das Starthäuschen jedoch praktisch autark, also selbstversorgend.

Weil ein Starthäuschen in diesem Stil vorher noch nie gebaut wurde, können sich die Spezialisten nicht auf Erfahrungswerte stützen. Schlaflose Nächte hat Thomas Ming deswegen aber kaum gehabt. «In der heutigen Zeit ist nicht nur die Technik entscheidend, sondern auch die Kommunikation. Die war mit allen Beteiligten super. Wir haben gemeinsam nach Lösungen gesucht und sie auch gefunden.» Er habe sich schon immer gerne um Spezialprojekte gekümmert, meint er weiter. «Ich lerne dabei viel und unterstütze solche Projekte mit Herzblut.»

Auch für Speed-Opening-Chef Christian Ziörjen ist das innovative Starthäuschen eine entspannte Erfahrung. «Die ganze Organisation der Rennen sowie die medialen Nebengeräusche haben uns während des ganzen Jahres viel abverlangt. Aber was das Starthäuschen anging, war ich immer relaxt. Ich war mir sicher, dass alles klappt.» Auf die Frage, ob das mobile Gebäude nach den Rennen noch anderweitig eingesetzt wird, meint er: «Wir prüfen, ob wir es im Sommer für Events nutzen können und wollen. Dies würde die nachhaltige Nutzung stärken. Noch ist aber nichts spruchreif.»

Die Möglichmacher 
Um Projekte wie das Starthäuschen von Zermatt zu realisieren, müssen viele Fachleute zusammenarbeiten. Die BKW bringt alle an einen Tisch – und sorgt dafür, dass aus Ideen mehr wird.

Wer Lösungen sucht, etwa für sein Unternehmen, ist bei den klugen Köpfen im BKW Netzwerk Kontakten an der richtigen Stelle. Grundsätzlich kann man mit fast jedem Projekt zur BKW kommen. Im BKW Netzwerk ist jede Kompetenz vorhanden. Man muss nur die richtigen Leute für das richtige Projekt finden.

Im Falle des Starthäuschens von Zermatt war das zum Beispiel ingenhoven associates, die für ihre nachhaltige «supergreen» Bauweise bekannt ist. Um alles, was mit Strom und Licht zu tun hat, kümmert sich beim Starthäuschen Enerpeak – ebenfalls eine Firma aus dem Engineering BKW-Netzwerk. Horn Media, ein österreichisches Unternehmen, das auf die Herstellung von aufblasbaren Werbemitteln spezialisiert ist, kam als Produzent von externer Seite dazu. Abgestimmt werden musste natürlich alles mit Auftraggeber Matterhorn Cervino Speed Opening. Regen Austausch gab es zudem mit dem Schweizer Skiverband Swiss-Ski, den die BKW als Nachhaltigkeitspartnerin berät.   

Das aufblasbare, praktisch energieautarke Starthaus könnte der Beginn einer ganz neuen Generation von mobilen Gebäudelösungen sein – zumindest im Skisport. Und darauf kann man aufbauen.

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