Nachhaltige Wintersportdestinationen

Um als Wintersportdestination zukunftsfähig zu sein, sind Investitionen in die Nachhaltigkeit nötig. Die AEP Beratung und Planung, die zu BKW gehört, unterstützt die Skiorte mit smarten Lösungen bei der Erstellung und Modernisierung von Pisten und Beförderungsanlagen, um den Umweltschutz und die Wirtschaftlichkeit in Einklang zu bringen.

Darum geht’s

Skifahren gilt als der Volkssport der Schweiz. Über gut präparierte Pisten zu carven, ist jedes Jahr wieder ein neuer Genuss. Warme und schneearme Winter, weisse Bänder aus «technischem Schnee» auf grünen Wiesen, Energieknappheit und zunehmende Sorge um die Umwelt setzen die Branche aber unter Druck. Wintersportgebiete brauchen generell viel Energie, doch es gibt heutzutage viele Möglichkeiten, ihre Klimabilanz zu verbessern und die Nachhaltigkeit zu fördern, ohne gleich alles in Frage zu stellen. Denn auch Wintersport kann nachhaltig sein. Dazu wird mit dem Verein Snowstainability zusammengearbeitet und SwissSki als Nachhaltigkeitspartnerin unterstützt. Schliesslich sollen auch die künftigen Generationen den Wintersport noch geniessen können.

Natur und Tierwelt schonen

Für die Skigebiete wird es immer wichtiger, Pisten und Beschneiungsanlagen nachhaltig zu gestalten. Das wirkt sich einerseits positiv auf den Spareffekt beim Energieverbrauch aus und beeinträchtigt andererseits die Natur weniger. Durch die clevere Pistenolanung und das ökologische Anlegen von Gewässern für die Beschneiung sind die Souren des Wintersports im Sommer fast nicht mehr zuerkennen. Die Firma AEP Planung und Beratung mit Sitz in Österreich und einem Ableger in Widnau (SG), eine Konzerngesellschaft der BKW, besitzt umfassende Expertise und Erfahrunq mit Wasserwirtschaft, Umwelt- und Energietechnik, Alpintechnik und Beschneiungsanlagen.

Robert Wendlinger, Geschäftsführer von AEP Planung und Beratung, sieht verschiedene Ansatzpunkte, um den Wintersport nachhaltiger zu machen. Sei das bei der Infrastruktur am Berg, bei den technischen Beförderungsanlagen oder bei den Pisten. «Dabei gilt es zu unterscheiden, ob wir von einer neuen Piste oder Seilbahn reden oder von etwas Bestehendem», sagt er im Gespräch. Bei Neugenehmigungen seien mittlerweile viele Bedingungen zu erfüllen, um die Natur und die Tiere zu schützen. «Das Landschaftsbild und der Lebensraum von Tieren dürfen zum Beispiel kaum noch beeinträchtigt werden.» Habitate von geschützten Lebewesen geniessen den höchsten Schutz. Allenfalls ist es möglich, Eingriffe zu kompensieren und Tiere wie etwa Schneehühner oder Eidechsen umzusiedeln.

Energieeffizient einsetzen

Bei neuen Projekten ist es laut Robert Wendlinger wichtig, alle Punkte zur Nachhaltigkeit schon in die Planung einzubeziehen. «Landschaft und Ressourcen sollen möglichst geschont werden», erklärt er. So werde die Erdoberfläche nicht mehr einfach weggebaggert, sondern sorgfältig abgetragen und am Schluss wiederverwendet. Auch bei der Energiebewirtschaftung geht man heute neue Wege. Die zur Verfügung stehende Energie wird möglichst effizient und punktgenau eingesetzt, so dass auch hier Ressourcen und Kosten geschont werden. Am Tag für die Seilbahnen und Skilifte, in der Nacht für die Schneeanlagen, wobei es für den Beschneiungsbetrieb ab einer Feuchtkugeltemperatur von -3 oder -4 Grad Celsius am nachhaltigsten ist.

«Der Energiehaushalt soll insgesamt so schlank wie möglich ausgestaltet werden.» Wichtig sind Lösungen, die auf die Umwelt Rücksicht nehmen und die Wertschöpfung in den Skigebieten nicht gefährden.

Die alternative Energiegewinnung wird gemäss der Aussage von Robert Wendlinger in den Bergen immer wichtiger. «Für die Stromerzeugung und die Schneeproduktion eignen sich Speicherseen hervorragend.» Gerade für die Schneeanlagen sei grosser Druck erforderlich. «Wenn nun das dafür benötigte Wasser aus den Trinkwasseranlagen der Gemeinden oder aus einem Fliessgewässer kommt und in die Höhe ins Skigebiet gepumpt wird, steigen der Energieverbrauch und auch die Kosten», sagt er. Ausserdem entsteht durch den grossen Pumpdruck Wärme, weshalb das Wasser zum Teil wieder gekühlt werden muss, was wiederum zusätzliche Energie benötigt. Für Robert Wendlinger von der AEP Planung und Beratung sind deshalb Speicherseen in der Höhe die nachhaltigste und effizienteste Lösung. «Wenn ein Skigebiet über einen Speichersee verfügt, braucht es weniger Energie zum Pumpen und noch weniger zum Kühlen.» Dadurch verbessert sich der Energiehaushalt deutlich. Und das Wasser kommt in den natürlichen Kreislauf zurück. «Allerdings kann ein Speichersee einen Eingriff in die Natur bedeuten, weshalb sie nicht überall bewilligt und angelegt werden können», erklärt Wendlinger. Grundsätzlich legt die AEP die Schneeanlagen immer so an, dass sie den konkreten Ansprüchen des jeweiligen Skigebiets gerecht werden.


Photovoltaik und Ganzjahresbetrieb

Eine weitere Massnahme, um die Nachhaltigkeit in den Skigebieten zu erhöhen, ist der Einsatz von Photovoltaikanlagen. Dächer von Seilbahnstationen oder Bergrestaurants eignen sich laut Robert Wendlinger gut, um Solarpanels zu verbauen. «Mit diesem so gewonnenen Strom lässt sich beispielsweise immerhin der Bedarf in den Restaurationsbetrieben decken», führt er aus. Als nächster Schritt werden vermehrt Lawinenschutzbauten mit Photovoltaikanlagen bestückt. «Und schwimmende Flossanlagen mit Solarpanels auf den Speicherseen wird man in den kommenden Jahren auch mehr sehen», erklärt der Geschäftsführer von AEP Planung und Beratung. «In der Nähe von Salzburgbetreiben wir in diesem Zusammenhang eine vielversprechende Pilotanlage.»

Auch durch die Verlängerung der Nutzungszeit lässt sich etwas für die Nachhaltigkeit tun. «Die Betriebsdauer im Winter beträgt zwischen 80 und 100 Tagen», sagt Robert Wendlinger. Wenn es möglich ist, versucht AEP, die Sommernutzung zu fördern und Naherholungsräume zu schaffen. «Das ist besonders in Mittellagen sinnvoll.» Ein Ganzjahresbetrieb schafft nicht nur Erlebnisse im Sommer, sondern erhöht auch die Wirtschaftlichkeit. Und ein Eingriff in die Natur lässt sich besser begründen. Speicherseen könnten laut Robert Wendlinger unter gewissen Umständen im Sommer sogar als Badeseen genutzt werden. «Dann sind allerdings wieder hohe Standards zu erfüllen und eine Badeaufsicht zu installieren.»


Beitrag zum Klimaschutz

Gegenwärtig geht die Entwicklung weniger hin zum Bau neuer Anlagen. «Der Schwerpunkt liegt heute darin, bestehende Seil- und Sesselbahnen sowie Skilifte zu ersetzen und nachhaltiger zu machen», erklärt Wendlinger. Gleiches gilt für bestehende Pisten, die nicht mehr so breit und deshalb mit weniger Beschneiungsaufwand präpariert werden. «Natürlich hätten die Skifahrer gerne möglichst breite Pisten, aber auch bei der Pistenpräparation muss Rücksicht auf Flora und Fauna genommen und möglichst wenig in die Natur eingegriffen werden.»

Klar ist, dass der Klimaschutz in den Wintersportgebieten angekommen ist, aber dort noch viel Potenzial hat. «Ein Umdenken hat bereits stattgefunden, wobei die Coronapandemie die Entwicklung beschleunigt hat», so Wendlinger. Musste vorher immer alles grösser, schneller und höher sein, so hinterfragen heute viele Skifahrer den ökologischen Aspekt des Wintersports. «Und sie wollen ihren Teil zum Klimaschutz beitragen und auch wissen, was die Skigebiete in dieser Hinsicht unternehmen.»

Ein Skigebiet muss immer als grosses Ganzes betrachtet werden. Nachhaltigkeit kommt laut Robert Wendlinger auch der Tourismusregion zugute, denn sie ist vermehrt ein Kriterium, das von den Skifahrern bei der Wahldes Skigebiets berücksichtigt wird. «Die CO2-Kompensation, der schonende Umgang mit der Natur und den Ressourcen oder der Anschluss an den öffentlichen Verkehr sind dabei wichtige Punkte.» Deshalb werden Proiekte mehr und mehr darauf ausgelegt, die Skiorte nachhaltiger und umweltfreundlicher zu gestalten. «Das ist herausfordernd, aber mit der richtigen und rechtzeitigen Planung lässt sich viel erreichen», sagt Robert Wendlinger. Die vielseitigen AEP-Kompetenzen stehen im Netzwerk von BKW Engineering zur Verfügung. Kunden können dabei von ganzheitlichen Lösungen profitieren, welche die Betriebskosten und auch die Abläufe konsequent an der Nachhaltigkeit ausrichten und entsprechend optimieren.

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