Der Firmensitz der Zukunft

Elektroauto-Pionier Josef Brusa setzt seit den 1980er-Jahren auf Energieeffizienz und einen schonenden Umgang mit Ressourcen. Der neue Firmenhauptsitz erfüllt höchste Ansprüche an Nachhaltigkeit. Dank Partnern wie Lippuner und der BKW.

Darum geht’s

Er wolle nicht Wasser predigen und Wein trinken, sagt Josef Brusa. «Hinsichtlich Energiewende braucht es Menschen und Unternehmen, die vorangehen. Und wer, wenn nicht wir, gemeinsam mit unseren Partnern?»

Mit diesen Sätzen verbindet Brusa zwei Themen. Zum einen seine Überzeugungen als Unternehmer. Zum anderen das hochmoderne Gewerbehaus, in dem wir uns zum Termin treffen. Zunächst zum Unternehmen: Brusa ist ein Pionier der Elektromobilität. «Ein bisschen Brusa steckt in jedem Elektroauto», sagt der Gründer und Verwaltungsratspräsident. Die Tour de Sol, die Landesrundfahrt für Solarmobile, zeigte bereits 1987 seine Vision von Mobilität durch elektrische Antriebe.

Wer elektrisch fährt, hat bei Brusa kein Problem, sein Auto aufzuladen.


Photovoltaik sogar an der Nordfassade

Das andere Thema: Im Dezember 2021 hat das Unternehmen einen neuen Hauptsitz am Rand von Buchs SG bezogen. Das Gewerbehaus ist hochmodern. 80 der 130 Parkplätze sind mit Ladestationen ausgestattet. Das Flachdach, die gesamte Aussenfassade und die EV-Carports sind mit mehr als 1400 Photovoltaik-Modulen mit einer maximalen Leistung von 460 kWp überzogen.

Der Brusa-Hauptsitz am Rand von Buchs SG


Sprich: Die Panels glänzen zwar an jenem Vormittag an der Ostfassade in der Morgensonne, «aber auch die Nordfassade ist voll mit ihnen», schmunzelt Reto Keller, wohlwissend, dass diese Seite weniger Sonnenstrahlen abkriegt. Keller ist Fachbereichsleiter Facility Services und Erneuerbare Energien bei der Lippuner Energie- und Metallbautechnik AG im benachbarten Grabs. Als Gesamtanbieterin nachhaltiger Gebäudetechnik plante, installierte und betreibt sie das innovative Gesamtsystem. Erstellt und an Brusa vermietet wurde das Gebäude durch die Lippuner Immobilien AG. Die BKW lieferte die Ladelösungen. Daraus entstand eine Kooperation für weitere Kundenlösungen im Bereich Ladeinfrastruktur.

Keller blickt zu Josef Brusa. Dieser meint: «Wir sitzen hier zusammen, weil wir an das gleiche Konzept glauben: unser Energiesystem nachhaltig zu gestalten.» Was er mit «Konzept» meint, zeigt er anhand der Geschichte auf, wie dieses Haus entstand:

Das Unternehmen ist mit seinem Spin-off Brusa HyPower auf Expansionskurs. Wachstum müsse angesichts endlicher Ressourcen jedoch so nachhaltig wie möglich ausgerichtet sein, sagt Brusa. «Wir müssen Elektromobilität im gesellschaftlichen Gesamtzusammenhang denken.»

Die Win-Win-Win-Win-Situation
Brusa war auf der Suche nach einem neuen Standort. Prompt klingelte das Telefon und der Gemeindepräsident von Buchs stellte den Kontakt zur Firma Lippuner her, die auf dem Gelände schon länger ein hochmodernes Gewerbehaus bauen wollte. «Danach ging es ziemlich schnell», sagt Josef Brusa. «Es stellt sich als Win-Win-Win-Win-Situation heraus.» Eine der Gewinnerinnen, die er mitzählt, ist die Region. Eine ist aber auch die BKW, welche die 80 Ladestationen und das dafür notwendige Know-how im Lademanagement einbrachte.

80 Ladestationen. Sehr viel, im gesamtschweizerischen Vergleich der Firmenhauptsitze. Aber noch nicht das Limit. Brusa lächelt in Richtung von Marcel Mayer, Leiter Technik Smart Energy und Mobility bei der BKW, und sagt: «Wart nur ab, in fünf Jahren sind es noch viel mehr.» Mayer lacht zurück: «Ich weiss, ich weiss.»

Reto Keller (Lippuner, l.) und Marcel Mayer (BKW) prüfen eine der Ladestationen im Brusa-Gebäude


Denn das Geschäftsgebäude ist auf 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausgelegt, momentan aber «nur» zu rund sechzig Prozent ausgelastet. Es ist bereit für die nächsten Wachstumsschritte der Firma dank der boomenden E-Mobilitätsbranche. Gleichzeitig werden immer mehr der Mitarbeitenden auf ein Elektroauto umsteigen. Die Zahl der Ladestationen wird also über kurz oder lang weitersteigen. «Und dann wird es erst richtig lustig», freut sich Mayer. «Je mehr Autos angeschlossen sind, desto mehr kann ich steuern.»

Die Elektroautos können schliesslich nicht nur Energie aus dem Gebäude-Mikrosystem beziehen, sie können sie auch einspeisen, fast wie eine kleine Batterie. Mehr Autos in der Brusa-Tiefgarage werden also auch mehr Akku sein, was in gewissen Situationen auf die Energiebilanz des Gebäudes einzahlen könnte. «Momentan produziert das Haus aber mehr Energie, als es verbraucht», erklärt Keller.

Noch sind die Ladestationen in der Garage nicht komplett ausgelastet


Vom Gebäude bis zur ganzen Stadt

Die drei Partner Brusa, Keller und Mayer sind sich einig, dass solche Konzepte nicht nur im Bürogebäude, sondern auch in einem grösseren Rahmen funktionieren würden. Das autarke System der Liegenschaft könnte im grösseren Kontext auch ein ganzes Quartier umfassen oder eine Stadt. «Als Projektleiter einen Beitrag an die Energiewende zu leisten, das ist es, was mich antreibt», sagt Marcel Mayer. Da stecke auch Herzblut drin, wie er an solchen Beispielen erklärt.

Und Josef Brusa? Er hat sich schon zu einer Zeit mit Photovoltaik und Elektromobilität befasst, als noch der Borkenkäfer der Feind war – nicht der Klimawandel. «Angetrieben werde ich von der Frage: Wo gelangen wir hin, wenn wir uns auf den Weg machen? Vielleicht im Jahr 2050 oder 2100.» Er atmet kurz durch: «2100 ist im Fall gar nicht mehr so weit weg.»

Marcel Mayer (BWK), Reto Keller (Lippuner) und Josef Brusa (Brusa, v.l.) vor der neuen Geschäftsliegenschaft in Buchs SG


Alles für innovative Elektromobilität

Die Ära der Elektromobilität kommt in grossem Tempo auf uns zu. In der Schweiz ist sie aber noch mit vielen Fragen der Infrastruktur verknüpft: Geschäfts- und Wohnliegenschaften sind oftmals mit keinen oder nur wenigen ­Ladestationen ausgestattet. Dies hält Autofahrer davon ab, den für die Energiewende so wichtigen Schritt zur Elektromobilität zu wagen. Und: Wer trotzdem ein Elektroauto anschafft, sieht sich mit einem Ladeproblem konfrontiert. Als einzige schweizweite Gesamtlösungsanbieterin für Ladelösungen stellt die BKW von der Analyse, der Evaluation des passenden Ladesystems über die Integration ins Gebäude-Management bis zur Steuerung und Abrechnung alles aus einer Handbereit.

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